Verena Jorda, Tobias Ehrhardt, Sabine Schreiber und Bettina Schell

Bobath-Konzept

Das Ehepaar Dr. Berta Bobath (Physiotherapeutin, geb. 1907 in Berlin und gest. 1991 in London) und Dr. Karel Bobath (Neurologe und Physiater, geb. 1906 in Berlin und gest. 1991 in London) begannen Mitte der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts mit der Entwicklung ihres Behandlungskonzeptes, das in den folgenden Jahrzehnten ständig weiterentwickelt wurde. Die Bobath-Therapie ist angezeigt zur Behandlung von Kinder und Erwachsenen mit neurologischen Auffälligkeiten oder drohenden Störungen. Sie ist an keine Technik gebunden.


Die gemeinsame Konferenz der Bobath-Therapeuten formulierte 1997 in Augsburg folgende Leitidee: Unter Bobath-Therapie versteht man „Therapeutische Maßnahmen zur Unterstützung der Eigenregulation von Haltung und Bewegung“. Das Ziel besteht zunächst darin, dem Kind seine Fähigkeiten und Kompetenzen näherzubringen. Die Therapie soll ihm einen Weg aufzeigen, diese zu benutzen und weiterzuentwickeln. Im weiteren soll es dem Kind ermöglicht werden, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen und sich an sozialer Interaktion zu beteiligen.


Diese Ziele spielen auch bei der Behandlung von Erwachsenen einen große Rolle. Hierbei steht jedoch die Rückführung ins alltägliche Leben im Vordergrund. Dieses soll durch möglichst alltagsbezogene Übungen mit individuell angepassten Hilfsmitteln geschehen.


In der Therapie werden Bedingungen so gestaltet, dass das Kind und auch der Erwachsene seine Intention umsetzen und seine Ziele durch eine individuelle Lösung erreichen kann. Mit diesem Lösungsweg werden gleichzeitig der Tonus und die Haltungskontrolle den individuellen Möglichkeiten entsprechend angepasst.