Verena Jorda, Tobias Ehrhardt, Sabine Schreiber und Bettina Schell

Unterstützte Kommunikation

 

“Auch wer nicht reden kann, hat viel zu sagen” – dieses Motto der Aktion Mensch ist für unsere logopädische Arbeit mit nichtsprechenden mehrfachbehinderten Kindern und Erwachsenen von großer Bedeutung.


Wir gehen davon aus, dass Menschen, die die Lautsprache aufgrund der Schwere ihrer Behinderung nicht erwerben können oder über diese nicht mehr verfügen können, bestmöglich mit alternativen Kommunikationsmöglichkeiten versorgt werden sollten.


Hier arbeiten wir mit  

 

  • individuell für den Patienten erstellten Kommunikationstafeln – und Büchern
  • Tagebüchern
  • Sprachausgabegeräten verschiedener Komplexität
  • Gebärdenunterstützter Kommunikation


Die kognitive Entwicklung von Kindern hängt in hohem Masse von ihren kommunikativ-sprachlichen Fähigkeiten, beispielsweise der Möglichkeit, Fragen stellen zu können, ab. Unter Umständen ist ein alternatives Kommunikationssystem für ein Kind auch nur in einer bestimmten Lebensphase relevant, und wird später von der Lautsprache abgelöst: Bei Kindern mit Down-Syndrom oder Kindern mit schwerer Sprechapraxie bieten wir die Gebärden an, um ihnen eine Ausdrucksmöglichkeit für ihre reichen, inneren Vorstellungen geben zu können, bis sie in der Lage sind, diese lautsprachlich zu kommunizieren.


In der logopädischen Diagnostik und Therapie wird zunächst beobachtet, welche kommunikativen Mittel das Kind spontan einsetzt (eigene Gebärden, zeigen, lautieren…) und wie seine visuellen und motorischen Fähigkeiten entwickelt sind.


Gemeinsam mit den Eltern werden dann besondere Interessensgebiete und Bedürfnisse des Kindes herausgefunden und gemeinsam überlegt, welches System geeignet sein könnte.


Diese werden dann in der Therapiesituation ausprobiert und verbessert. Außerdem erfolgt die Anleitung des persönlichen Umfeldes wie Kindergarten, Schule usw.


Parallel dazu bitten wir die Eltern oder Angehörigen den Patienten in einer Beratungsstelle für nicht – oder kaumsprechende Menschen vorzustellen (Adressen s.u.), die es in jedem Bundesland gibt. Die Berater dort verfügen über ein großes Repertoire an aktuellen Hilfsmitteln im Bereich Unterstützte Kommunikation und verfassen ein Gutachten, das dem behandelnden Arzt als Grundlage zur Rezeptierung eventuell erforderlicher Sprachausgabeschalter oder Computerprogramme dient.


Internationale Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation: www.isaac.de


Über Isaac erfahren Sie auch, ob es eine Logopädin in Ihrer Nähe gibt, die mit Unterstützter Kommunikation arbeitet und welche lokale Beratungsstelle für Sie zuständig ist.


Zum Thema Gebärden und Kommunikationsanbahnung: www.makaton.de